Eifersucht, Fan-Girls, keine Zeit zu zweit: es gibt viele Mythen rund um das Thema "Beziehung mit einem DJ". Doch wie denken die Freundinnen von DJs wirklich über ihre Partnerschaft?
Wir wollen es wissen und haben fünf Frauen/Mädels/Verlobte/Schatzis von österreichischen DJs gefragt, wie sie mit dem DJ-Leben ihrer Freunde umgehen.
Wie lange wart ihr und euer Partner vor seiner DJ-Karriere schon zusammen oder habt ihr euch kennengelernt, als er bereits seine Leidenschaft auslebte?
Leonie: Als ich ihn kennengelernt habe, war er bereits mehrere Jahre als DJ tätig.
Anja: Genauso bei mir. Er war schon DJ, als wir zusammen gekommen sind, also hab ich es auch direkt so kennengelernt.
Lilly: Vor fünf Jahren – als unsere Liebesgeschichte begann – lebte er seine Leidenschaft mit seinen zwei Freunden eher als „Spaßprojekt“ aus. So lernte ich ihn bereits als DJ kennen. Mittlerweile wurde das „Spaßprojekt“ doch etwas größer.
Annika: Wir haben uns vor über sechs Jahren an der FH St. Pölten kennengelernt und er hat bereits damals seine ersten Anfänge Richtung DJ-Karriere unternommen. Als MC und auf Studentenpartys hat bei ihm also eigentlich alles begonnen - das ist aber nicht mit seinem heutigen DJ-Dasein vergleichbar.
Emily: Wir haben uns auch bereits im Studium kennengelernt, ein paar Jahre bevor wir zusammengekommen sind. Zu der Zeit hat es seine "DJ-Marke" zwar noch nicht gegeben, jedoch legte er bereits mit Studienkollegen unter dem Namen LTMCF auf und später unter einem euch sehr vertrauten Namen. 😉 Wir waren ca. 2 Jahre zusammen, bevor seine jetzige DJ-Marke gegründet wurde.
Wie habt ihr reagiert, als er euch von seinem Hobby/Beruf, ein DJ zu sein, erzählt hat?
Leonie: Ich habe ihn vor über vier Jahren bei einem Oktoberfest kennengelernt. Ausnahmsweise hat er an diesem Abend nicht aufgelegt. Ich wusste allerdings nichts von seinem Beruf und als er mir erzählte, dass jemand gerade „sein Lied“ abspielte, dachte ich ehrlich gesagt, er hätte die Geschichte erfunden, um mir zu imponieren. Wie sich später herausstellte, hat er die Wahrheit gesagt. 😋
Anja: Ganz entspannt, ich fand es eigentlich ziemlich cool, dass er das macht und war sehr positiv darauf eingestellt.
Lilly: Da ich ihn durchs Auflegen als DJ kennen und lieben gelernt habe, habe ich sein Hobby bewundert, da es kein gewöhnliches Hobby wie zum Beispiel Laufen ist. 😄
Annika: So einen Moment gab es bei uns eigentlich nicht wirklich. Dadurch, dass sich der berufliche Weg bei uns beiden erst weisen musste, ist es eigentlich fließend gegangen und er hat sein Hobby immer mehr ausgelebt.
Emily: Da ich ihn schon lange kannte, bevor wir ein Paar wurden und er in dieser Zeit immer schon DJ war, wenn auch noch eher als Hobby, habe ich schnell gemerkt, dass es für ihn mehr bedeutet, als nur nebenbei einfach hin und wieder wo zu spielen. Es war daher keine vollendete Tatsache, vor die ich gestellt wurde, sondern hat sich im Laufe der Zeit immer mehr entwickelt und sich schlussendlich mit dem Umstieg auf Hardstyle konkretisiert. Zu dieser Zeit hatte ich mit der Musikrichtung noch weniger Berührungspunkte, daher denke ich, dass der Gedanke EDM vs. Hardstyle, mich mehr beschäftigt hat, als das DJ-Sein selbst. 😁
Ich kann mir gut vorstellen, dass sicherlich neben Begeisterung und Neugierde auch ein Gefühl von Unsicherheit mitgespielt hat in Bezug auf „kein fixer Job“, „stressige Arbeitszeiten“, „Fan-Girls“, etc. Wie seid ihr damit umgegangen bzw. wie geht ihr jetzt damit um?
Leonie: Ja, da hast du natürlich recht! Bezüglich „fixer Job“ habe ich mir nie Gedanken gemacht – mein (mittlerweile) Verlobter legt nebenberuflich auf, was zu ganz anderen Schwierigkeiten führt. Demnach bleibt uns relativ wenig Zeit, denn auch ich arbeite Vollzeit. Viele Urlaubsstunden muss er für Auftritte als DJ nutzen und so waren wir die ersten Jahre kaum auf Urlaub. Daher bin ich, so gut es ging, mit ihm mitgereist und habe versucht, regelmäßig bei Auftritten dabei zu sein - natürlich auch wegen der „Fan-Girls“. Ich muss zugeben, da war ich in letzter Zeit etwas nachlässig. Trotzdem versuche ich bei den besonders großen und wichtigen Auftritten bzw. bei Auslands-Gigs dabei zu sein, wenn es meine Arbeitszeiten zulassen. Ich möchte keinesfalls seinem Erfolg im Weg stehen – ganz im Gegenteil: so wie er mich beruflich unterstützt, möchte ich auch für ihn da sein. Dennoch ist mir in den Urlaub zu fahren sehr wichtig und ich sehe es ein bisschen als Aufgabe auch auf ihn zu achten, damit er etwas Auszeit vom Alltag bekommt.
Unser Geheimrezept: gute und vor allem rechtzeitige(!) Planung.
Anja: Dadurch, dass es viel mehr ein Hobby, als der fixe Beruf ist und er nebenbei auch gerade seinen Bachelor macht, war das gar kein Thema und die stressigen Arbeitszeiten sind wenn, dann eher für ihn belastend, als für mich, obwohl ich das auch nicht wirklich denke. Mit komischen Fan-Girl-Momenten hab ich Gott sei Dank bis jetzt keine wirklich negativen Erfahrungen gemacht.
Lilly: Unsicherheiten bezüglich „kein fixer Job“ gab es nie, da mein Freund neben dem Auflegen noch einen 40h-Job ausübt, ich auch berufstätig bin und wir somit finanziell abgesichert sind.
Als DJ gibt es ja keine „geregelten“ Arbeitszeiten. Was viele Leute nicht sehen: auch unter der Woche wird abends sehr viel Zeit in Vorbereitungen investiert. Die „Action“ findet am Wochenende statt, das wären aber auch die einzigen Tage, an denen wir miteinander wirklich Zeit verbringen könnten. Hin und wieder kommt es hier doch einmal vor, dass wir da unterschiedliche Vorstellungen haben, da muss man als „Freundin eines DJs“ zurückstecken können, auch wenn es mir manchmal nicht leicht fällt.
Flirtende Blicke von fremden Mädels und Eifersucht waren anfangs schon Themen für mich, da ich oft bei Auftritten dabei war und es beobachten konnte. Ich weiß aber, dass ich meinem Freund zu 100% vertrauen kann. Jetzt in meiner „Babypause“ bin ich gut abgelenkt und komme mittlerweile auch gut damit klar. 😉
Annika: Da er ja einen "normalen" Job auch noch hat, fühlt es sich wie ein Hobby an. Natürlich nimmt das mittlerweile schon auch einige Zeit in Anspruch, deshalb muss man schauen, dass man sich die Dinge bestmöglich einteilt - Organisation ist alles!
Emily: Ich denke, ein Gefühl von Unsicherheit ist immer da, wenn etwas Neues beginnen wird. Vor allem, wenn es um einen Karriereweg geht, den nicht viele Menschen einschlagen und von dem man am Anfang noch nicht mehr weiß, als die Vorurteile die man eventuell darüber hat.
“Damit kann man doch kein Geld verdienen”, “Die Chance, in dem Business erfolgreich zu werden, ist viel zu gering”, “Wenn es klappt, dann wird er die Wochenenden nur mehr mit Auftritten verbringen und das Privatleben bleibt auf der Strecke” und so weiter.
Auch bei mir waren am Anfang hin und wieder kleine Unsicherheiten spürbar und manchmal kommen die in bestimmten Phasen auch nochmal ein bisschen hoch. Aber das ist normal. Alles was mein Freund seit dem Beginn seiner DJ-Karriere gemacht hat, ist eine Bestätigung, dass es das wert ist, dass es sein Traum ist. Ich habe also schon von Anfang an versucht, mich auch mental auf schwierige Phasen vorzubereiten, indem ich mir bewusst machte, was in den nächsten Jahren auf uns zukommen könnte. Das reicht von “Karriere läuft Top, dafür kann es sein, dass er aber das Arbeiten an seinem DJ-Projekt einem gemütlichen Abend mit Familie oder Freunden auch öfter vorziehen muss” bis zu der Bereitschaft, auch mal zurückstecken zu können, sollte es einmal zu finanziellen Schwierigkeiten kommen, so, wie es in den ersten Jahren in der Selbstständigkeit einfach einmal ist. Immer, wenn solche Unsicherheiten aufkommen, habe ich die entweder selbst entkräftet, oder wir haben ganz offen und ehrlich besprochen, wie wir damit umgehen und es gestalten können, damit es für beide langfristig passt. Bei uns steht Beziehung an der obersten Stelle.
Das bedeutet aber genauso, dass in manchen Situationen das DJ-Sein einfach vorgeht, denn das ist ein Teil von ihm, für den er hart arbeiten muss. Wenn ich das nicht unterstützen würde, wäre das für eine erfüllte Beziehung, für mein Verständnis, eher kontraproduktiv. Genauso bringt er aber auch Verständnis auf, wenn in der Beziehung das Thema DJ-Sein auch einmal beiseite gelegt werden muss, an einem Abend oder Wochenende einmal nicht gearbeitet wird, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Und auch er unterstützt mich und meine Träume bedingungslos.
Apropos Fan-Girls: Gab es bereits ungute Situationen mit lästigen Fan-Girls, die um eure Partner geschwirrt sind, als wären sie Magnete?
Leonie: Natürlich gab es ungute Situationen und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es keine Herausforderung für unsere Beziehung darstellt. Nicht nur während der Gigs, sondern auch über die sozialen Medien. Viele haben ihm geschrieben und natürlich kann er nicht sämtliche Nachrichten von weiblichen Fans ignorieren ohne abgehoben zu wirken oder viele Fans zu verlieren. Zum Glück sind es mittlerweile zu viele Fans geworden, um das weiter aufrecht zu halten. 😋
Anja: Nicht wirklich, ich freue mich eher für ihn, wenn die Leute Euphorie zeigen und wirklich aufdringliche Mädels hab ich bisher noch nicht erlebt.
Lilly: Ich glaube die für mich schlimmste Erinnerung war, als mein Freund von einem fremden Mädchen gefragt wurde, ob sie seine Nummer haben könnte und ob er Single ist. Als ich noch bei fast jedem Auftritt dabei war, habe ich schon dafür gesorgt, dass er keineswegs wie ein Single gewirkt hat. 😉
Annika: Bis jetzt gab es noch keine nennenswerten Situationen. Ich bin grundsätzlich kein eifersüchtiger Mensch und da die meisten "Fan-Girls" doch um 10 bzw. 12 Jahre jünger als wir sind, erkenne ich da auch keine Konkurrenz. 😉
Emily: Wir vertrauen uns zu 110%. Das ist in jeder Beziehung wichtig und wird nochmal wichtiger, wenn einer in der Beziehung einen Beruf hat, bei dem man von vielen Menschen (bzw. vielen jungen hübschen Mädels) bewundert wird.
Natürlich kommt es vor, dass er Nachrichten von Mädels bekommt, die sich bei ihm einschmeicheln wollen. Darüber muss ich aber meistens ziemlich schmunzeln, da er dieselbe Nachricht ganz anders interpretieren würde, als jeder andere - viel freundschaftlicher. 😉 Aber auch bei Auftritten freue ich mich über jeden Fan, der ein Autogramm, ein Selfie, oder auch nur mit ihm plaudern möchte. Denn das ist eine wunderschöne Bestätigung für seine harte Arbeit. Da stehe ich gerne auch ein bisschen abseits und beobachte einfach, denn diese Momente gehören ihm. Ungute Situationen hat es also noch nie gegeben. Vor ein paar Jahren hatte mein Freund einen Auftritt irgendwo im Waldviertel. Währenddessen bin ich mit zwei weiteren DJ-Freundinnen hinter der Bühne gesessen. Auf einmal kommen zwei wirklich nette, aber doch schon etwas “bediente” Mädels hinein, die komplett von meinem Freund begeistert waren. Sie erzählten, dass sie mit ihm flirten wollten und anstatt darauf einzusteigen, hat er sie ganz freundlich hinter die Bühne eingeladen mit der Aussage “Dort sitzt meine Freundin, ihr könnt euch gerne dazu setzen”. In der Gegend war es scheinbar nicht so üblich, dass ein Mann vor flirtwilligen Mädels stolz erzählt, dass seine Freundin auch da ist. Das war eine wirklich lustige und schöne Situation, da die beiden nicht mehr aufgehört haben von ihm und seinen Boyfriend-Qualitäten zu schwärmen.
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